Der Grundriss zeigt die Aufteilung des STALAG IX A Ziegenhain ab 1941.
Das Lager erstreckte sich auf einem 47 ha umfassenden Gelände. Die axial verlaufende Lagerstraße teilte das STALAG in zwei beinahe gleich große Teile. Das STALAG wies drei, deutlich voneinander abgegrenzte Abteilungen auf:
- das deutsche Vorlager
- das Hauptlager
- das „Russenlager“:
Mit der Ankunft der ersten sowjetischen Kriegsgefangenen im Herbst 1941 wurden die hinteren vier Barackenreihen als „Russenlager“ vom Hauptlager abgetrennt. Italienische Militärinternierte – ab September 1943 im STALAG Ziegenhain registriert – brachte man ebenfalls in diesem Lagerbereich unter.
Zur Straße hin schirmte ein hoher Bretterzaun das deutsche Vorlager ab; vom Hauptlager war es durch einen doppelten Stacheldrahtzaun getrennt. Den Lagerbereich für die Kriegsgefangenen sicherten zunächst ein doppelter, später ein dreifacher Stacheldrahtzaun und sechs mit Maschinengewehren bestückte Wachtürme.
Die Kriegsgefangenen-Unterkünfte
Nach den Plänen des Oberkommnados der Wehrmacht von März 1939 wurden die Unterkunftsbaracken für Kriegsgefangene etwa 12 Meter breit und 60 Meter lang in normierter Bauweise errichtet. Einem Kriegsgefangenen standen 2,50 m² Grundfläche zu. In den Fachwerk-Baracken nächtigten die Kriegsgefangenen auf Strohpritschen.
Für etwa 250 Personen vorgesehen wurden in den Baracken ab September 1943, als die Belegung zwischen insgesamt 8.000 und 11.000 Gefangene schwankte, bis zu 800 Menschen untergebracht. Die Steigerung der Kapazität erreichte man durch das Aufstocken der Pritschen oder durch Entfernen von Zwischenwänden und Spinden.
Pläne:
BA-MA Freiburg, RHD 4, 138/12: H.Dv. 38/12: Dienstanweisung über Raumbedarf, Bau und Einrichtung eines Kriegsgefangenenlagers, 14.3.1939, Planzeichnung für eine Unterkunftsbaracke (oben) und eine Lagerküche (unten).